Topfkinder vor dem Austrieb

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schöne neue Welt - Topfkinder vor dem Austrieb - September bis Oktober 2019

Ruth Brauner erzählt in mehrteiligen Zeichnungsinstallationen Geschichten, deren Motive intuitiv nachvollziehbar sind. In den intensiven, vielschichtigen Papierarbeiten fördert die Künstlerin zeichnend Erinnerungen, lose Gedanken, Emotionen zutage, die sie zu fiktiven Welten mit variablen Bedeutungen kombiniert und deren meist junge ProtagonistInnen in den aktuellen Ausstellungsraum einbettet. Zwischenräume entstehen, ein Spiel mit dem Damals und Heute, dem Davor und Dahinter. Die Frage nach dem Dazwischen wird teilweise beantwortet, manchmal bleibt sie aber auch offen. Eine scheinbar grenzenlose Wanderung zwischen Innen und Außen.

In jeder Gesellschaft gibt es Normen. Normen, die allen Mitgliedern von Kindheit an auferlegt werden.
Die ProtagonistInnen der Installation „Topfkinder vor dem Austrieb“ die Brauner eigens für die Ausstellung „Schöne neue Welt“ im NÖ Dokumentationszentrum für moderne Kunst entworfen hat sind Identitätssuchende, Aufbrechende. Sie wirken mal verträumt, mal orientierungslos, zerrissen oder gefangen in ihrer eigenen Welt. Sie versuchen sich nicht über vorgegebenen Rollen zu definieren, sondern sind auf der Suche nach Eigenem. Das Reale vermischt sich mit dem Mystischen, die Gratwanderung zwischen Traum und Wirklichkeit wird für die BetrachterInnen spürbar.
„Hast du jemals das Gefühl gehabt, als hättest du etwas im Inneren, das nur auf eine Gelegenheit wartet hervorzubrechen? Eine Art überschüssige, ungenutzte Kraft, etwas wie Wasser, das über die Felsen hinabstürzt, statt Turbinen anzutreiben?“ (Zitat, schöne neuen Welt, Huxley)
2019