Ruth Brauner nennt ihre Zeichnungsinstallation nach einem Gertrude Stein Zitat „Lass mich auf mich hören und nicht auf die anderen“.
Es geht ihr um den Versuch, eine selbstbestimmte Identität zu finden, angelernte Glaubensätze und Meinungen loszuwerden, „ein Eigenes zu finden“, fremde, von außen auferlegte Identitäten abzustreifen. Ein immer wiederkehrendes Thema ihrer Arbeiten sind Persona und Schatten, wie sie in der analytischen Psychologie von C.G. Jung verstanden werden, dieser Aspekt fließt ebenfalls in die hier gezeigten Arbeiten mit ein.
Der allgegenwärtige Wunsch nach ewiger Jungend mag eine Rolle spielen, aber auch der Versuch, nicht mehr Passendes abzustreifen und loszuwerden. Auf der technischen Ebene entspricht dem vielleicht das Ausschneiden von Figuren und Formen, das Einblicke in Darunterliegendes ermöglicht.
Brauner sagt über ihre Intention, es gehe darum: „Die zur Maske erstarrte Farbe, die mal aufgestrichen wurde oder die man selbst mal aufgestrichen hat und die irgendwann nicht mehr passt, abzuziehen und seinen Schatten entweder loszuwerden oder freizulegen und zu leben.“
(Zitat Georg Lebzelter, 2019; Auszug aus der Eröffnungsrede zur Ausstellung 45+ im Verein für Kunst und Kultur Eichgraben, Niederösterreich)
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